Salonlöwin – die Story

Eigentlich wollte ich immer schon genau das machen: Mit Katzen abhängen. Ihr Verhalten studieren. Ihre Schönheit bewundern. Mit ebenfalls katzenverrückten Menschen über sie reden. Unsere Liebe zu diesen wunderbaren Wesen feiern und gemeinsam die Welt für sie besser machen. Warum ich ein paar Umwege gemacht habe, was Kaffee damit zu tun hat und wie ich trotzdem im Ziel gelandet – also zur Salonlöwin geworden – bin, erfährst du in meinem ersten Blogartikel.

Berufsplan Tigerflüsterin

Die Katzen in meiner Vorstellung waren groß. Sehr groß. Nicht nur, weil ich noch klein war, sondern auch weil ich mich als zukünftige Abenteuertierfilmerin sah, als Leopardenfreundin und Tigerflüsterin. Doch was macht eine Salonlöwin im Dschungel? Eben. Statt zu kommuniKATZieren, studierte ich Kommunikationswissenschaft. Statt Tierärztin zu werden (zu blutig), promovierte ich zur Doktorin der Philosophie. Ging ans Theater. Bekam Babys (und fand sie wunderschön, obwohl sie kein Fell, keinen Schnurrbart und nur winzige Ohren hatten). Übernahm in einem sozialen Verein erst die Öffentlichkeitsarbeit, später einen Platz in der Geschäftsführung. Ich zog von der Stadt aufs Land und in eine andere Stadt. Ich verliebte und verabschiedete mich.

Lehrer:innen im Pelz

Unerschütterlich treu blieb ich ihnen: den Katzen. Dabei denke ich nicht nur an Schnurrli, Franzi, Mitzi, Meriza, Pinka, Momo, Moritz und Tippi, mit denen ich Lebenszeit und Lebensraum teilen darf und durfte. Die Katze als solche, die Katzheit quasi, war die wahre Konstante in meinem Leben. Was habe ich alles von und mit meinen Katzen gelernt! Sämtliche Klassiker waren dabei: Angst vor dem eigenen Schatten, Mobbing unter Geschwistern, der markierende Mackerkater und die undichte Seniorkatze. Oft war ich ratlos.

Meine Zukunft im Café lesen

Dass aus Sorge und Überforderung Leichtigkeit wurde und mit der Salonlöwin ein Lebensprojekt entstanden ist, verdanke ich meiner Tochter, die ihren 18 Geburtstag als Praktikantin auf einem Filmset in Berlin verbrachte.

Um sie zu feiern, fliege ich zu ihr. Am Spreeufer stoßen wir mit Margaritas auf ihre Volljährigkeit an. Wir sprechen über die Lebenspläne, die sie schmiedet und jene, die ich verdrängt habe. Und während ein nachtaktives Berliner Stadtkaninchen auf der Wiese hoppelt, nehmen meine Tiger und Leoparden im Mondlicht über dem Fluss Gestalt an. Und nein, es liegt nicht an den Margaritas.

Die sind höchstens für das leichte Kopfweh verantwortlich, mit dem ich am nächsten Tag am Flughafen Tegel auf die Anzeigetafel starre: delayed. Der Flug nach Wien fällt aus. Ich werde auf den Abend umgebucht, deponiere meinen Koffer, steige in den Bus zurück nach Charlottenburg und betrete ein Katzencafé. Der Rest ist Salonlöwin-Geschichte.

„Die drei Ks meines Lebens: Katzen, Kommunikation und Kaffee.“

Gleich beim Eingang zum Lokal liegen Broschüren auf, die mir eine Zukunft als Tierpsychologin* versprechen. Die nächsten Stunden verbringe ich mit Recherche und mit Herzklopfen (das nicht von den Espressi kommt).
Ich lande in Wien mit einem fertigen Plan im Gepäck.

Katzenwissen und Kängurutraining

Die Ausbildung zur Katzenverhaltensberaterin muss neben meinem Job laufen. Einmal dem Thema verfallen, schließe ich Fortbildungen bei internationalen Expertinnen wie Susan Friedman, Ken Ramirez und Sabine Schroll an und vernetze mich, unter anderem mit Christine Hauschilds Miezpertinnen. Seit 2021 lerne ich außerdem im großartigen AnimalTrainingCenter von Anna Oblasser-Mirtl und Barbara Glatz mit Hühnern, Hunden, Pferden, Schafen, Biberratten, Wallabys und Weißbüscheläffchen die Feinheiten des Tiertrainings mit positiver Verstärkung (bekannt als Clickertraining). Ich erfahre, was Lernen, Motivation und Beziehung miteinander zu tun haben. Dieses Wissen setze ich seit der Gründung der Salonlöwin im Jänner 2023 als Katzenverhaltensberaterin und Katzentrainerin um.

KommuniKATZion

Im Zentrum bleiben für mich immer die Katzen. Ich weiß, welche Bedürfnisse sie haben und kenne ihr Potential. Jede Katze ist eine Persönlichkeit. Keine gleicht der anderen. Die meisten Katzen müssen nicht, können aber alles lernen, was Hunde lernen: High Five, an der Leine spazieren gehen, ruhig stehen beim Blutabnehmen und mehr. Deshalb:

  • Trauen wir Katzen etwas zu.
  • Machen wir das Leben dieser hochspezialisierten Beutegreifer und Superathleten in unseren Wohnungen spannender.
  • Stärken wir sie, sich in der menschengemachten Umwelt besser zurechtzufinden.
  • Lassen wir ihnen Wahlmöglichkeiten und Kontrolle über ihr Leben, wo immer es geht.
  • Lernen wir, sie zu verstehen!

Wir haben aktuelle verhaltensbiologische Forschung, modernes Training und neue Kommunikationsmittel wie Sound Buttons (darüber demnächst mehr, stay tuned 😊). Wenn ich jetzt Mensch-Katze-Teams mit einer Beratung begleite, erlebe ich regelmäßig, wie sich alle Beteiligten entspannen und miteinander Neues entdecken. Das macht mich glücklich, denn dafür steht die Salonlöwin: ein faireres Zusammenleben, tieferes Verstehen und ein schönes, leichtes Miteinander von Katzen und ihren Menschen.

Salonlöwin - Dr.in Felice Gallé - Katzentraining